Den älteren Parkbesucher*innen eine Stimme geben…

Viele Menschen haben kein gutes Sicherheitsgefühl mehr im Park am Gleisdreieck. Durch die Corona-Pandemie und auch im Rahmen des wachsenden Klimabewusstseins, hat in den letzten anderthalb Jahren die Zahl der Radfahrer*innen und die der neuen E-Roller in der Stadt stark zugenommen. Das ist an sich keine schlechte Entwicklung, bringt aber am Gleisdreieck alle Fußgänger*innen auf den nicht allzu breiten Wegen in Bedrängnis. Die an jedem Parkeingang  in gelber Farbe aufgebrachte Bitte um Rücksichtnahme wird zu oft ignoriert.

Besonders ältere Menschen, die ein anderes Bewegungstempo, eine andere Reaktionszeit haben als Jüngere, und zum Teil körperlich eingeschränkt sind, kommen mit der betriebsamen Situation nicht mehr zurecht. Sie haben Angst verletzt zu werden. Also bleiben sie dem Park fern. Am Ende sitzen sie daheim. Das ist für die seelische und körperliche Gesundheit schädlich. Senior*innen gehörten noch vor drei Jahren ganz selbstverständlich zum täglichen Nutzer*innenbild des Parks – jetzt sind sie nur noch ausnahmsweise dort zu sehen. Das ist sehr bedauerlich.

Gabriele Hulitschke (rechts) führte die erste Ortsbegehung mit insgesamt 6 Senior*innen durch den Gleisdreieckpark Ende September an. Es sollen mehr solcher Termine folgen. (Foto: APZ)

Gabriele Hulitschke, die Projektleiterin des „Seniorenfreundlichen Stadtteils Tiergarten Süd“, möchte das ändern. Über die kommenden Wintermonate möchte sie den Bedarf älterer Menschen ermitteln, damit diese sich in Zukunft wieder wohler fühlen im Park. Schon jetzt steht fest: es braucht Ruhezonen, sichere Wege abseits der stark frequentierten Haupttrassen, und mehr Toilettenanlagen als bisher.

Sechs Personen nahmen Ende September an der ersten Begehung zur Ermittlung der Bedürfnisse von älteren Menschen im Park teil, darunter Herbert Probst, Seniorenvertretung Berlin Mitte, und Katja Wohner, die seit Anfang September im BA Tempelhof-Schöneberg in der Kommunalen Koordination für die Gesundheit älterer Menschen zuständig ist. Bei den Gesprächen war Barrierefreiheit ein wichtiges Thema sowie im Möckernkiez (Ostpark) eine gefährliche 90 Grad-Kurve, die zu Unfällen führen kann, weil sich der begegnende Verkehr  nicht sehen kann. Eine Teilnehmerin wünschte sich das Angebot von geführten Spaziergängen durch den großen Park, um ihn besser kennenzulernen und dann auch eher Alleingänge in die „Stadtwildnis“, den Ost- oder den Westpark zu wagen.

Nach weiteren Begehungen und Gesprächen (Hinweise dazu werden Sie hier auf dem mitteNdran Blog finden) soll am Ende ein Parkplan nach den Wünschen und Bedürfnissen der Senior*innen entstehen, der (nach rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten) die Situation verbessern hilft.

Kontakt zu Gabriele Hulitschke, der Projektleiterin des „Seniorenfreundlichen Stadtteils Tiergarten Süd“ finden Sie hier: quartiersentwicklung@stadtteilverein.eu

Und hier ist die Umfrage – klicken Sie auf den Link:

2021_Umfrage_Ältere im

 

Beim Ausfüllen des Fragebogens (Entwurf: Gabriele Hulitschke) der die Bedürfnisse von Senior*innen im Park ermitteln soll. Katja Wohner (Mitte, die als junge Frau nicht an der Umfrage teilnahm) und Herbert Probst von der Seniorenvertretung Berlin Mitte (rechts im Bild). (Foto: APZ)

 

 

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