Spaziergang in die Vergangenheit (28): Wohnhäuser in der nördlichen Keithstraße

In einem Beitrag zur Apothekerfamilie Lewy hatten wir neulich behauptet, dass die Keithstraße zwischen der Kurfürstenstraße und dem Landwehrkanal gegenüber der östlich davon parallel verlaufenden Schillstraße die interessantere, weil ruhigere Straße gewesen sei mit nobleren Häusern, auch wenn dies bei der heutigen Bebauung (Bild 1) kaum vorstellbar ist. Allerdings: der südliche Teil der Straße, zwischen Kurfürsten- und Kleiststraße, der vor 1939 Lutherstraße hieß, hat auch heute noch ein wenig von diesem Flair – nur dass der nicht mehr zum Lützow-Viertel zählt.

Bild 1: Die Kreuzung der Keithstraße mit der Wichmannstraße (Aufnahme vom April 2025, © PE).

Zwei Bilder aus dem Frühjahr 1925 aus der Fotosammlung des Landesarchivs belegen dies eindrucksvoll: Im ersten Foto (Bild 2) war der Standort des Fotografen (Bruno Romey) südlich der Kreuzung der Keithstraße mit der Wichmannstraße, er blickte nach Norden in Richtung Landwehrkanal, die Fotos zeigen die linke Häuserzeile hinter der Wichmannstraße, die Hausnummern 1 bis 6; alle Häuser haben begrünte Vorgärten.

Bild 2: Aufnahme der Häuser Nr. 1 bis 6, linke Seite der Keithstraße zwischen Wichmannstraße und Lützowufer (Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (01) Nr. II12814 / Foto: Romey, Bruno, mit freundlicher Genehmigung).

Im zweiten Bild, aufgenommen zum gleichen Zeitpunkt, wie man am Blüten- und Blätterstand der Bäume sehen kann, ist der Fotograf auf die andere Straßenseite gegangen und blickt nach Norden auf die gegenüberliegende, rechte Häuserreihe der Keithstraße, die mit den Hausnummern 17 bis 22 – auf dieser Seite haben die ersten paar Häuser keine Vorgärten. Der Apotheker Dr. Albert Lewy und sein Sohn, Dr. Curt Lewy, wohnten zu diesem Zeitpunkt im zweiten Haus auf der rechten Seite, Keithstraße 18.

Bild 3: Aufnahme der Häuser Nr. 17 bis 22, rechte Seite der Keithstraße zwischen Wichmannstraße und Lützowufer (Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (01) Nr. II12815 / Foto: Romey, Bruno, mit freundlicher Genehmigung).

Paul Enck

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