Bürgerinitiative „Gemeinsam am grünen Gleisdreieck“ gegründet

Hannjo Bergemann (Mitte) moderierte die diskussionsfreudige Gründungsveranstaltung „Gemeinsam am grünen Gleisdreieck“. (Foto: APZ)

Das zweite Abendtreffen der engagierten Anwohner*innen für den Schutz des Gleisdreieckparks wurde am Donnerstag von dreißig Personen im Café Eule wahrgenommen und dauerte zwei Stunden. Zur Mittagszeit hatten bereits 15 Mitglieder der Initiative ein Kamerateam vom Sender rbb durch den West- und den Ostpark geführt. ( Lesen Sie dazu TV-Team des rbb drehte heute Bericht über die Bürgerintiative zum Schutz des Parks im Gleisdreieck ). Die Reportage war für die Abendschau am Freitag, 31. Juli geplant, wurde aber wegen aktueller Ereignisse verschoben.  

Neben den vertrauten Gesichtern, wie von Initiatorin Beate K. Seiferth, Matthias Bauer (gleisdreieckblog) und Alexey Yusupov (stv. Vorsitzender der SPD-Abteilung 05 Tiergarten-Süd)  gab es auch einige neue Gäste, wie Herbert Lohner, den Fachreferenten Naturschutz von der BUND-Landesgeschäftsstelle Berlin.

Herbert Lohner, Fachreferent Naturschutz von der BUND-Landesgeschäftsstelle brachte sich stark in die Diskussion ein (Foto: APZ)

Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Gründung der Bürgerinitiative und die Namensgebung „Gemeinsam am grünen Gleisdreieck“. Daraufhin wurden mehrere Arbeitsgruppen gebildet, Aufgaben verteilt und das weitere Vorgehen diskutiert und Pläne geschmiedet. Die vordringlichste Aufgabe heißt weiterhin „Unterschriften sammeln“.  Es sollen ab nun schwerpunktmäßig die Parkbesucher*innen und die Eltern auf den Spielplätzen angesprochen werden. Bisher liegen analog und digital ( bei change.org) 930 Signaturen vor.

Die Bürgerinitiative nimmt sich vor, innerhalb von  vierzehn Tagen einen straff formulierten Forderungskatalog vorzulegen. Auch soll eine Pressemitteilung verfasst werden. Ferner werden von einzelnen Beauftragten Gespräche geführt werden mit den Gastronomen am Gleisdreieckpark sowie mit der Grün Berlin GmbH und dem Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg.

Das Ziel aller Bemühungen soll am Ende ein Runder Tisch mit Politiker*innen sein. Gewünscht wird die Durchsetzung der bestehenden Parkregeln und eine verbesserte Toilettensituation.

Anklang fand der Vorschlag, die Öffentlichkeit durch Schockwirkung auf die Missstände hinzuweisen:  etwa durch eine Sichtbarmachung einer Seite des Problems durch einen über ein Wochenende gesammelten Müllberg.  Auch könne man eine Menschenkette quer durch den Park bilden, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Zwei neue Themen erweiterten den bisherigen Schadenskatalog der Anwohner*innen und sorgten für große Betroffenheit: Drogenhandel und – konsum sowie Prostitution, die sich ganz in Parknähe in der Pohlstraße abspielt . Lesen Sie dazu in diesem Blog  ganz viele Kondome.

Mit Genugtuung wurde festgestellt, dass Beate K. Seiferth vom Nutzer*innen Parkbeirat tatsächlich zur nächsten Sitzung in der ersten Oktoberhälfte eingeladen wurde. Der Termin wird wahrgenommen werden, doch das ist für die Initiative viel zu spät. Man will eher dem Ziel näher gekommen sein: den Gleisdreieckpark vor der Zerstörung retten und die Lebensqualität der Anwohner*innen und Parknutzer*innen wieder herzustellen. Auch die ungeheuren Kosten für die Gemeinschaftskasse, die durch das private Vergnügen feierwütiger Partygäste entstehen, sollen minimiert werden.

Das nächste Treffen ist für Donnerstag, den 13. August 2020 (18:45 Uhr) im Café Eule wieder unter freiem Himmel geplant. Die Frage stellt sich: wo treffen sich die Bürger*innen, wenn der Sommer zu Ende geht? Welche Räume kommen in Frage angesichts der Corona-Abstandsregeln?

 

Zum ausdrucken und mitmachen: die Unterschriftenliste der Bürgerinitiative. (c) Beate K. Seiferth

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