Von 11.013 in der Bezirksregion Tiergarten Süd lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter (15–65 Jahre) gehen nur 4.979 einer sozial- versicherungspflichtigen Beschäftigung nach – weniger als die Hälfte, und weniger als im Berliner Durchschnitt von 55,5%. So ist auch die Zahl der Arbeitslosen größer als im gesamtstädtischen Durchschnitt, selbst wenn dieser Wert seit 2016 um 1,2% gesunken ist.
Es ist also nicht verwunderlich, dass die Lebenssituation vieler Menschen im Kiez von materieller Armut gekennzeichnet ist, auch wenn der Anteil von Personen unter 65 Jahren, die Transferleistungen beziehen, seit 2016 um 5% gesunken ist. Fast ein Drittel der hier wohnenden Kinder unter 15 Jahren (29,2%) lebt in transferleistungsabhängigen Haushalten.
Unter 65Jährige in Grundsicherung (copyright:Bezirksregionenprofil 2021 Tiergarten Süd, Bezirksamt Mitte von Berlin)
Alleinerziehende tragen auch in unserem Kiez das höchste Armuts-Risiko. So liegt der Anteil der minderjährigen unverheirateten Kinder in alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften nach SGB II an den Einwohner*innen unter 18 Jahren aktuell bei 9,7 Prozent.
Und es gibt doppelt so viele ältere Menschen, die auf Transferleistungen angewiesen sind (332 Personen = 14,6%) als im gesamtstädtischen Vergleich (6,1%).
Senior*innen in Grundsicherung (copyright:Bezirksregionenprofil 2021 Tiergarten Süd, Bezirksamt Mitte von Berlin)
Erfreulich ist, dass der Anteil von Menschen, die mehr als fünf Jahre an derselben Adresse wohnen seit 2012 (52%) auf aktuell 56% gestiegen ist. Das ist umso bemerkenswerter, als in den letzten fünf Jahren jede vierte Mietwohnung im Kiez in eine Eigentumswohnung umgewandelt worden ist.
Menschen, die bleiben
(copyright:Bezirksregionenprofil 2021 Tiergarten Süd, Bezirksamt Mitte von Berlin)
(Quelle und Skizzen: Bezirksregionenprofil 2021 Tiergarten Süd, Bezirksamt Mitte von Berlin)