Situation der Senior*innen im Park
ist besorgniserregend

Am 1. November tagte das Stadtteil-Forum Tiergarten Süd. Hauptthema war der Gleisdreieckpark.

Wir berichteten darüber am 2. November und hatten Ihnen / Euch noch einen weiteren Beitrag versprochen.

Gabriele Hulitschke, die sich seit 2010 ehrenamtlich als Vertreterin des ehemaligen Quartiersrats Magdeburger Platz und heutigen Stadtteil-Forums Tiergarten Süd im Nutzerbeirat des Gleisdreickparks engagiert, stellte den Mitgliedern des Stadtteil-Forums die Ergebnisse einer Befragung und Begehung im Gleisdreieckpark vor.

Im Jahr 2021  hatte sie als Koordinatorin des Nachbarschaftstreffs in der Lützowstraße 27 in Kooperation mit dem Nachbarschafts- und Familienzentrum Kurmark und der 12 Apostel-Gemeinde ein Projekt mit dem Titel Ruheort(e) im Gleisdreieckpark initiiert, um vor allem für Ältere und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Park wieder attraktiv zu machen. Teil des Projekts war eine Umfrage bei Älteren zur Nutzung des Parks, zu den Konflikten, aber auch zu Ideen für eine Verbesserung. Dabei wurde schnell klar, dass die Bedarfe Älterer und das Thema Inklusion einen engen Zusammenhang haben und zusammengedacht werden sollten. Im Rahmen des REAL-Labors(*) führte Frau Hulitschke eine Umfrage bei 45 Parkbesucher*innen durch.

Die Erfahrungen aus den Nachbarschaftseinrichtungen zeigen, dass Ältere den Park eher meiden.

Gründe sind vor Allem ein eingeschränktes Sicherheitsgefühl.

Als Probleme benannt wurden:

  • Konflikte mit Rad- und Scooterfahrern
  • Kleine Kinder, die unbeaufsichtigt sind.
  • Dunkelheit
  • Angst vor Diebstahl
  • Viele Scherben auf Wegen und dem Rasen
  • Vermüllung
  • zu wenig Toiletten / barrierefreie Toiletten
  • Fehlender Schatten
  • Orientierung, Infotafeln fehlen (Stufen, Toilette, Baustelle)

Was den Betroffenen fehlt, sind vor allem:

  • Bänke / Bänke mit Armlehnen
  • Wasserspender
  • Pavillons / Sonnenschutz / Regenschutz
  • Windschutz
  • Verkehrsfreie Wege / kleine Oasen der Ruhe
  • Hilfreiche Parkwächter
  • Informationsmaterial und –tafeln mit Infos zur Barrierefreiheit
  • Große Abfallbehälter

Nach der Begehung (siehe nachfolgende Bilder) wurden folgende Ideen zur Verbesserung eingebracht:

  • Ausweisen der Radwege
  • Klassifizierung der Wege / Ausweisen einiger verkehrsberuhigter Wege / Möbilierung von Wegen (Verkehrsberuhigung)
  • Mehr Kontrollen
  • Alkoholverbot (durchsetzen)
  • Tempobegrenzung (und diese ausschildern)
  • Große Müllcontainer an markanten Punkten
  • Lichtkonzept für die Hauptwege
  • Oasen entwickeln (Orte mit Sitzgruppen + Tischen, die für Picknick oder als Gruppentreff genutzt werden können)
  • Pavillons (temporär oder dauerhaft)
  • „mobile“ Ruheorte ermöglichen / Ausleihe von z.B. Klappstühlen
  • Infomaterial / Infotafeln mit Hinweisen zur Barrierefreiheit
  • Angebote für Ältere (z.B. Sport) entwickeln
  • Aktionstage zum Selbermachen / Stärken des Wir-Gefühls

Beispiele, die zeigen, wie Älteren und Menschen mit Behinderung die Nutzung des Parks erschwert wird:

Es gibt aber auch positive Beispiele:

Hier wären „RUHEORTE“ machbar:

Und so sollte ein inklusiver Parkplan aussehen:

mit Informationen zu:

Barrierefreien Bänken und Sitzgruppen

Wind-, Wetter, Regen- und Sonnenschutz

Toiletten

 Wasserspender

Barrierefreie Wegeführung

z.B. Übergänge zum Naturerfahrungsraum oder auf die Wiese

Abgeschliffenes Kopfsteinpflaster

Wo sind Barrieren (Stufen, Regenrinnen) und Hindernisse

 

 

 

 

 

 

 

Am 10.11.2022 stellte Gabriele Hulitschke die Ergebnisse der Umfrage und der durchgeführten Ortsbegehungen im Nutzerbeirat des Gleisdreieckparks vor. Die Resonanz des Rates war sehr positiv und aufgeschlossen. In einer weiteren Sitzung im Jahr 2023 soll der inklusive Ansatz weiter vertieft werden.
Es geht darum festzustellen, an welchen Stellen des Parks kann, mit vertretbarem Aufwand, Teilhabe für Ältere und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ermöglicht werden kann. Ebenso wichtig ist, wie Barrierefreiheit kommuniziert, damit sie wahrgenommen werden kann.

Falls Sie Interesse haben, sich für dieses Thema zu engagieren oder als Betroffener konkrete Wünsche haben, dann nehmen Sie bitte mit Frau Hulitschke Kontakt auf.

Mail: hulitschke@stadtteilverein.eu
Mobil: 015252491614

(*) REAL-Labor: neues Beteiligungsformat bei dem Parknutzer*innen gemeinsam Mitmachaktionen entwickeln und umsetzen.
https://gruen-berlin.de/projekte/parks/park-am-gleisdreieck/entwicklung-beteiligung/reallabor-park-am-gleisdreieck

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