Kind im Kiez – die Sache mit dem Kitaplatz

Ein Beitrag von Familie Hobpenz

Jede:r, der/die einmal mit Eltern von Kleinkindern gesprochen hat, weiß, dass die Kita-Platz-Suche hier in Berlin – wie  auch in vielen anderen Gegenden – eine besondere Herausforderung und Stresssituation darstellt. Wir wollen hier keinen nörgelnden Beitrag schreiben, sondern euch unsere Kita-Suche beschreiben und am Ende auch einige nützliche Tipps geben.

Hier im Kiez herrscht an sich eine ziemlich gute Ausgangslage: Mehrere Kindergärten und Tagesbetreuungen in Laufnähe, außerdem ein Kita-Gutschein, der die (nahezu) kostenlose Kinderbetreuung garantiert. Und trotzdem hört man von allen Seiten – außer, es gibt Geschwister in einem Kindergarten– über die Schwierigkeiten, einen Platz für das Kind zu bekommen. Am besten scheint es, sich schon während der Schwangerschaft um einen Platz zu kümmern. Diese Idee ist dank mehr vorhandener Zeit sinnvoll, scheitert aber häufig an der Praxis.

Die Problematik besteht im Vorhandensein freier Plätze bzw. in der guten Kommunikation über freie Plätze. Im Verlauf unserer Suche hören wir immer wieder über Freunde, Nachbarn oder Familienzentren von freien Plätzen in Kitas, auf deren Warteliste wir doch eigentlich stehen, aber angerufen werden wir von keiner einzigen. Also wie finden wir den Platz, den wir brauchen?

Der Kita-Navigator, einer Plattform des Berliner Senates zur Suche von Plätzen und direkten Anfragen an die Kindergärten, ist (Stand November 2023) keine funktionierende Option: Die Anzeige der freien Plätze ist nicht aktuell, Anfragen werden nicht beantwortet (oder kommen nicht an?) und sind sogar nach einiger Zeit gelöscht oder verschwunden. Und obwohl wir von zwei Kindergärten die Information haben, Anfragen seien nur über den Navigator möglich, raten uns einige der anderen davon ab, da dieser nicht funktionieren würde und mit eigenen Listen gearbeitet würde.

Dieses seit 2019 bestehende, von der Idee her sehr gute Hilfsmittel, ist damit leider keine Hilfe.

Das bedeutet also, sich selbst zu organisieren: Kitas anschreiben, anrufen und vorbeigehen. Bei manchen funktioniert die Kommunikation einwandfrei, bei manchen wartet man vergeblich auf eine Antwort – eine Mail absenden und auf den freien Platz warten klappt nicht. Besonders der richtige Zeitpunkt ist schwierig zu finden – manche Kita nimmt nur zum August, wenn die Großen in die Schule gehen, neue Kinder, was organisatorisch nachvollziehbar, aber besonders unpraktisch für im Winter geborenen Nachwuchs ist.

Als wir kurz nach der Geburt im September angefangen haben, uns um den Platz zu kümmern, hieß es, für das folgende Jahr sei es schon zu spät für eine Anmeldung. Für das übernächste Jahr aber irgendwie auch noch zu früh. Einen genauen Zeitpunkt zum Anfragen gab es leider nicht, da alle Kindergärten die Planung des Folgejahres zu unterschiedlichen Zeitpunkten organisieren.

Deswegen hieß es: Auf die Warteliste schreiben lassen und – leider auch – regelmäßig nachfragen. Manche Kindergärten fordern ein, sich regelmäßig alle paar Wochen zu melden, um das Interesse zu bekunden. Auch wenn es bei manchen Kindergärten so wirkt, als sei man Bittsteller:in und müsste mit eigenen Fähigkeiten und Engagement um den Platz für das Kind werben.

Unsere Lösung war also, eine Excel-Datei anzulegen mit Kitas, Kontaktnummern und Notizen, wann wir welcher Kita geschrieben und angerufen haben. Außerdem den Status unserer Anfrage. Wir sind dann dazu übergegangen, regelmäßig anzurufen (der beste Weg, um in Kontakt zu bleiben) und zu fragen, wo wir auf der Liste stehen. So merkt man auch, dass manche Kita ihre Listen nur sehr notdürftig verwaltet, man Anmeldungen mehrmals ausfüllen musste oder der Wartelistenplatz von vor einem halben Jahr wegen Wechsel der Kita-Leitung nicht mehr vorhanden ist.

Das Wichtigste war für uns immer die Frage, wann man sich wieder melden sollte, um gegebenenfalls neue Informationen zu erhalten. Das Datum wurde dann in der Excel-Liste und im Kalender vermerkt für die erneute Kontaktaufnahme.
Wenn das alle Eltern machen, ist das ein erheblicher, unnötiger Mehraufwand für die Verwaltung. Aber nach ein paar erfolglosen Monaten war das für uns die einzige Option, bei der wir uns wenigstens so gefühlt haben, als könnten wir noch etwas tun (oder so?)
Die Zeit hat uns einiges an Unruhe in den Alltag gebracht und auch Nerven gekostet, da man ständig “in der Luft hängt”, obwohl wir schlussendlich ohne Zeitdruck einen Platz bekommen haben und ein weiterer in Aussicht stand.

Die gute Nachricht: Alle, von denen man hört, sind am Ende gut untergekommen. Trotzdem schadet es nicht, eine gute Vorbereitung zu haben und es nicht zu lange schleifen zu lassen. Deswegen hier als Zeitersparnis eine Übersicht zu Anlaufpunkten für Suchende (sollten Kontakte nicht mehr stimmen, melden Sie das gerne an die Redaktion):

 

Name Adresse Mail Telefonnummer
Kita Sonnenschein Pohlstraße 87 sonnenschein@kaeptnbrowser.de 030 23005178
AWO Kita Maulwurf Lützowstr. 83-85 /

Pohlstr. 60-62

maulwurf@awo-mitte.de 030 / 261 89 50
FIPP Haus der Kinder Kurmärkische Str. 2-8 kita-hausderkinder@fippev.de 030 – 23 006 994
Kenntnisreich Lützowplatz Lützowplatz 1 kitaplatz@kenntnisreich.de 030 67938670
FRÖBEL Kindergarten Stepping Stones
(Bewerbungen nur über den Kita-Navigator)
Lützowstr. 106 steppingstones-berlin@froebel-gruppe.de 030 46997770
Verbundtagespflege „Anezolia“ Kluckstraße 35 angelikasauermann@web.de 030/66302622
Verbundtagespflege “Lieja’s Apfelkerne” Pohlstraße 45 lijasapfelkerne@gmail.com 0176/ 60 96 79 77
KiBiLuGa Bissingzeile 15-19 bissingzeile@ortefuerkinder.de 030 264 1248
Kita Flottwellstraße
(Bewerbungen nur über den Kita-Navigator)
Flottwellstraße 44 A flottwellstrasse@humanistischekitas.de 030 32534630
Vaa Kita Bahnhof Lützowstr.68 vaakitabahnhof@gmail.com 030 350 50 922
INA Kindergarten Lützowstraße “Hahn” Lützowstraße 61a luetzowstrasse@inakindergarten.de 030 – 23 00 51 77
Kinderladen Cocorico
(nur dt.-frz.)
Kluckstr. 29 cocorico.info@gmx.de 030 25799626
Goldenes Schlüsselchen
(dt.-russ.-jüd.)
Kurfürstenstr 135 schluesselchen@mitra-kindergarten.de 030 36 44 85 60

Zur Orientierung der Kiezplan, der auch regelmäßig auf diesem Blog und in den mittendran-Heften erscheint.

Redaktion

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