Immobilienmarkt Berlin: Preisanstiege verlangsamen sich.

Reiner Rössler, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin, stellt fest: Wenngleich sich eine echte Trendwende mit wieder fallenden Preisen noch nicht andeutet, müssen sich Marktteilnehmer auf geringer werdende Preissteigerungen einstellen. Dies dürfte zumindest Anlagespekulanten mit eher kurzfristigeren Exitstrategien und hohen Gewinnerwartungen beim späteren Weiterverkauf langsam den Reiz am Standort Berlin nehmen.“

Immobilien am Potsdamer Platz (Foto:bse)

Dazu berichtet die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen:

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin hat den aktuellen Immobilienmarktbericht veröffentlicht. Er basiert auf den Daten aller in Berlin notariell beurkundeten Immobilienverkäufe. Aufgeführt werden für das Jahr 2017 insbesondere Umsatzzahlen, Durchschnittspreise und Preisveränderungen einzelner Teilmärkte, Zahlen über neu begründetes Wohnungs- und Teileigentum sowie Tendenzaussagen zu bereits erfassten Immobilienverkäufen des Jahres 2018.

Die Informationen im Überblick:

Marktentwicklung 2017
  • Neuer Spitzenwert nach Geldumsatz mit rd. 18,2 Mrd. € (+11 %) bei 30.770 Kauffällen (-6 %)
  • Wegen des anhaltenden Bevölkerungszuwachses weiterhin hohe Nachfrage nach unbebauten Grundstücken für den Wohnungsbau mit deutlichen, wenngleich abgeschwächten Anhebungen von Bodenrichtwerten zum 1.1.2018;
  • Gestiegene Nachfrage nach geeigneten Büroflächen im innerstädtischen Bereich mit deutlichen Anhebungen von Bodenrichtwerten;
  • Preisanstiege bei Ein- und Zweifamilienhäusern mit +9 % und bei Mietwohnhäusern mit +16 % geringer als im Vorjahr;
  • Höchster Kaufpreis mit 6,6 Mio. € für ein Villengrundstück in Grunewald;
  • Unveränderte Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen (+13 %);
  • Höchster Kaufpreis für eine Eigentumswohnung in Höhe von rd. 18.200 €/m²-Wohnfläche nahe Kurfürstendamm;
  • Deutliche Anstiege bei Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen auf 16.548 Wohneinheiten (+25 %) und im Neubau auf 7.072 Wohneinheiten (+45 %);
  • Rückgang der Zwangsversteigerungsbeschlüsse auf 243 Fälle (-9 %).
Ausblick 2018
  • Weiter sinkende Kauffallzahlen (-9 %);
  • Deutlicher Rückgang des Geldumsatzes (- 21 %);
  • Umsatzrückgänge beim Wohnungs- und Teileigentum (-10 %) sowie bei Mietwohnhäusern (-6 %);
  • Gleichbleibende Umsätze bei Ein- und Zweifamilienhäusern (+/- 0 %);
  • Weitere Verlangsamung der Preisanstiege.

Dazu Sebastian Scheel, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen: „Vor dem Hintergrund weiter steigender Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen zeigt sich, wie wichtig die Strategie der Ausweitung von Milieuschutzgebieten in Berlin ist. Schon heute werden so in 46 Gebieten rund 740.000 Berlinerinnen und Berliner vor Umwandlung und Verdrängung geschützt. Wir werden die Bezirke deshalb auch künftig bei der Anwendung dieses wichtigen Instruments für den Erhalt der sozialen Stadt unterstützen.“

Der ausführliche Immobilienmarktbericht Berlin 2017/2018 kann kostenfrei über die Internetseite des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin heruntergeladen werden. Die kostenpflichtige Druckversion des Immobilienmarktberichtes kann über den Kulturbuch-Verlag unter www.kulturbuch-verlag.de angefordert werden.

 

 

 

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