„Vieles dieser Nachkriegsarchitektur gehört unter Denkmalschutz!“

Aktualisierte Anmerkung im Dezember 2020: Die Ausstellung wird verlängert und im Januar 2021  in der Urania bei freiem Eintritt im Foyer geöffnet: vom 10. bis 20.01. ! Die Öffnungszeiten sind Mo-Fr 16-22 Uhr, Sa und So 14-19 Uhr.

In der Landeszentrale für politische Bildung im Amerika Haus sind zudem 6 große Tafeln von Mila Hacke zu sehen.

 

 

Die Fotografin Mila Hacke zeigt in der Urania „Alliierte in Berlin – Das Architekturerbe“ ( Interview aus dem Oktober 2020)

Am 24. Oktober 2020, mittags um 12 Uhr ist es soweit: zum Geläut der 70-jährigen Freiheitsglocke vom Schöneberger Rathaus eröffnet in der Urania die Fotoausstellung von Mila Hacke: „Alliierte in Berlin – das Architekturerbe“.  Die Präsentation, die bis zum 14. November zu sehen ist, gehört zum Programm EMOP, dem European Month of Photography. Hacke (Jahrgang 1973) ist Architektin und Architekturfotografin, die sich intensiv mit der Nachkriegsarchitektur Berlins auseinandersetzt. Sie war Stipendiatin der Deutschen Akademie in Rom Casa Baldi. Ihr Schaffen ist durch etliche Ausstellung und Bücher dokumentiert.

Mila Hacke bei der Arbeit: hier am Sowjetischen Ehrenmal Treptow am 09. Mai 2020 (Foto und Copyright: Andreas Franke – panabild.de)

 

Sie sind Schönebergerin und leben in der Potsdamer Straße. Was lieben Sie hier besonders?

Dieser Kiez ist so lebendig und fast genau in der Mitte von Berlin! Von hier aus erreiche ich jeden Punkt der Stadt! Hier gibt es besonders viele engagierte Menschen. In den Geschäften an der Potse kannst Du alles haben!

Mit welcher Ausrüstung gehen Sie auf Fotojagd?

Bis 2015 habe ich mich auf großformatige Analogkameras verlassen, z. B. meine Hasselblad. Seit 2015 nutze ich die Digitalfotografie mit Tilt- & Shift-Objektiven. Da folgen auf einen Fotografiertag stets zwei Tage Bearbeitung am PC. Unterwegs bin ich über 10-Stundentage mit Rucksack, zwei Stativen, einem normalen und einem sehr hohen, sowie einer Leiter.

Was zeigen Sie in der Urania?

Ich zeige 42 großformatige Farbaufnahmen, die in die Fenster hineingestellt werden. Sie zeigen in Innen- und Außenaufnahmen das Architekturerbe der Nachkriegsmoderne von allen vier Mächten. Es geht um die Hauptquartiere, Kasernen, Kinotheater, die Wohnsiedlungen und Offiziersvillen in Ost und West von US-Amerikanern, Franzosen, Briten und Russen. Unterschiede werden deutlich. Auf sechs Tafeln gebe ich einen geografischen Überblick über die Lage der Objekte in der Stadt.

Was wollen Sie den Betrachtern Ihrer Architekturfotos sagen?

Es geht mir darum, einen Erkenntnisgewinn durch diese Architektur zu vermitteln, die Wertschätzung für sie zu steigern. Das ist erlebbare Geschichte. Viele dieser Gebäude gehören unter Denkmalschutz, so wie kürzlich der Friedrichstadt-Palast. Dafür setze ich mich ein.

Die Ausstellung in der Urania hat geöffnet vom 25.10. bis 14.11. 2020, Montag bis Freitag 16-22 Uhr, Sa+So 14-19 Uhr, bei freiem Eintritt. Die Urania bietet zudem berlinweit Führungen und ein Kinderprogramm an. Am 06. November 2020 (19 Uhr) findet eine hochkarätige Diskussion in der Urania statt. Näheres lesen Sie unter „Veranstaltungen“.

In der Winterausgabe mitteNdran erscheint zudem ein Artikel über unsere Kieznachbarin Mila Hacke.

 

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