„Versammlung verlief nicht störungsfrei“

Die Jugendzentren Drugstore und Potse haben ihre „Heimat“ verloren (Foto:bse)

Die Berliner Polizei berichtet:

„Neun Strafanzeigen und eine Ordnungswidrigkeit wurden gestern bei der angemeldeten Versammlung „Krach & Tanz für den Erhalt linker Freiräume“ in Schöneberg eingeleitet. Die Versammlung begann gegen 15.45 Uhr in der Potsdamer Straße 180 auf dem Gehweg und wurde vom Versammlungsleiter um 22 Uhr beendet. Während der gesamten Versammlung, an der über 60 Personen teilnahmen, wurde lautstark Musik abgespielt und Alkohol konsumiert. Eine Stromversorgung für die Musikanlage erfolgte aus der zweiten Etage des Hauses. Aus den dazugehörigen Fenstern zeigten sich immer wieder vermummte Personen. Einer von ihnen, ein 18-Jähriger, wurde später identifiziert und vorläufig festgenommen. Im weiteren Verlauf kam es zu polizeifeindlichen Sprechchören mittels Megafon, die aus dem Haus angestimmt wurden. Nach Beendigung der Versammlung wollte sich ein 32-Jähriger, der als Rädelsführer auftrat, den polizeilichen Maßnahmen entziehen und ergriff die Flucht in Richtung Kleistpark. Er wurde von zwei Polizisten eingeholt und vorläufig festgenommen, wobei er Widerstand leistete. An einer Bushaltestelle in der Nähe des Versammlungsortes beleidigte ein 20-jähriger Teilnehmer der Veranstaltung gegen 19.10 Uhr zwei Polizeibeamte.
Insgesamt wurden drei Polizeibeamte bei dem Einsatz leicht verletzt. Sie setzten ihren Dienst fort. Die Beamten fertigten eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen ruhestörenden Lärms sowie Strafanzeigen wegen Beleidigung, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.“

Hintergrund: Der private Vermieter hatte den selbstverwalteten Jugendeinrichtungen Potse und Drugstore gekündigt. Nicht nur die Jugendlichen sehen darin einen weiteren Akt der Gentrifizierung in unserem Kiez.  Bisher hatten die zuständigen Behörden auf Deeskalation gesetzt. Hoffen wir, dass daraus jetzt kein „Gentrifizierungs-Krieg“ wird!

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