Mit Ideen, Heißkleber und ganz vielen Lichtern gegen Weihnachtsfrust:
Als langjähriges Mitglied der mitteNdran vermisse ich Weihnachtsmärkte, verstehe aber gut, warum alles im Moment herunter gefahren ist. Damit trotzdem ein kleiner Hauch Weihnachtsstimmung aufkommt, habe ich meinen kleinsten Weihnachtsmarkt Deutschlands „to Go“ eingepackt auf meinem täglichen Spaziergang über die Potsdamerstraße.
Die Idee kam mir als Sozialarbeiter in einem Sozialen Brennpunktgebiet in Spandau. Dort sind insbesondere die älteren Einwohner durch den Lockdown stark isoliert. Der Lockdown ist für Menschen mit wenig Geld, kleiner Wohnung und ohne Internet eine besonders große Herausforderung. Wer sich zu wenig bewegt, dem droht eine Rückgang seiner körperlichen Mobilität. Dies hat oft zur Folge, dass die Stimmung sinkt und man sich noch weniger bewegt: Eine Abwärtsspirale. Dem kann man mit Walk & Talk entgegen wirken. So entstand dieser Weihnachtsmarkt bei einem Basteltag bei mir zuhause: 1:1 Outdoor-Spaziergängen in Parks mit räumlichen Abstand für Bewegung und soziale Nähe und gute Laune und etwas Besinnlichkeit. Gut gelaunt war ich dann auch beim meinem Spaziergang durch den mitteNdran Kiez bis hin zum Gleisdreieck Park. Ein paar Menschen, die vorbei eilten, waren erstaunt und einige haben gelächelt. „Da war ik ja doch auf nem Weihnachtsmarkt dieses Jahr!“ meinte ein Anwohner im vorbei gehen. Und etwas Sonne habe ich auch dabei mitgenommen…
Ich wünsche allen Mitarbeitenden und Lesenden der mitteNdran ein erholsames Weihnachtsfest, hier viele weitere interessante Artikel online und gedruckt im Heft sowie Gesundheit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
P.S. Wer Lust auf Sport zuhause hat, kann hier fündig werden. Katja, die sich auch in Spandau engagiert, zeigt hier wie es geht. Viele Übungen funktionieren auch wunderbar draußen: