Heiße Debatten auf der ersten Sitzung des Stadtteil-Forums im Jahr 2018

Am 9. Januar tagte das Stadtteil-Forum Tiergarten Süd zum ersten Mal in diesem Jahr.

 

Zunächst berichtete Alexandra Däxl über die Entwicklungen der Villa Lützow. Der Baufortschritt der Renovierung geht derzeit offensichtlich planmäßig voran. Nach Ende der Renovierung werden die meisten – wenn nicht alle – Akteure in das Haus zurückkehren. Andere oder neue Akteure müssen sich an die Bezirksverwaltung wenden, wenn sie Räume im Gebäude nutzen wollen. Die Gebäude-Koordination liegt beim FIPP e.V., der auch seit kurzem das „Mehrgenerationen-Haus“ betreibt. Es handelt sich hierbei nicht um eine Wohngemeinschaft junger und älterer Menschen, sondern um eine bunte Palette von Generationen-übergreifenden Aktionen, wie zum Beispiel das „Café Baustelle“ und verschiedene Bewegungs-Angebote.  Mitglieder des Stadtteil-Forums wünschten sich eine noch detailliertere Übersicht über die Akteure, ihre Aktivitäten und Vernetzungen bzw. Abgrenzungen der Aufgabenbereiche. Auch eine Vereinfachung des Zugangs zu den Strukturen (z.Bsp. Nutzung von Tagungsräumen etc.) sollte für die Zukunft vorgesehen werden.

Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die Mitglieder und Gäste des Stadtteil-Forums die Ausführungen und teilweise kontroversen Debatten um die Stadtteil-Koordination.

Nach Auslaufen des Quartiersmanagements hat die Bezirksverwaltung die Funktion „Stadtteil-Koordination“ als Schnittstelle zwischen bürgerschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren im Kiez einerseits und den verschiedenen Strukturen der Bezirksverwaltung andererseits eingerichtet. Im Wesentlichen geht es um Netzwerken und Informationsmanagement; auch eine kleine Stadtteilkasse wird verwaltet. Dazu werden seitens der Bezirksverwaltung Mittel für eine halbe Fachkräfte-Stelle zur Verfügung gestellt. Aus nachvollziehbaren Gründen (Personal-Kontinuität) wurde die Aufgabe zunächst an den gleichen Träger (Stadtteilverein Tiergarten e.V.) vergeben, der bereits das Quartiersmanagement erfolgreich durchführte. Aber offensichtlich lief nicht alles zur Zufriedenheit Aller! Insbesondere wurden wohl die Erwartungen der Verwaltung nicht (voll) erfüllt. Nachdem der langjährige Mitarbeiter des Stadtteilvereins schwer und längerfristig erkrankte, wurde die Stelle zunächst interimsmäßig bis zum Jahresende besetzt. Im November entschied dann die Bezirksverwaltung, die Stadtteil-Koordination nicht mehr an den Stadtteilverein, sondern an FIPP e.V. zu vergeben. In der etwas unübersichtlichen Situation wurde der Vertrag für die Mitarbeiterin bis Ende Februar verlängert. Da die Zusammenarbeit mit der Stadtteilkoordination für das Stadtteil-Forum von großer Bedeutung ist, wollten die Mitglieder jetzt wissen, wie es denn weitergeht! Die Vertreter*innen der Trägervereine sowie der Vertreter des Bezirksamtes stellten jeweils ihre Sicht und die Geschichte ihres Engagements dar. Eine wirkliche Klärung der Situation konnte allerdings nicht herbeigeführt werden.

Seitens der Mitglieder des Stadtteil-Forums wurde die große Zufriedenheit mit der Arbeit sowohl von Herrn Klinnert als auch von Frau Hulitschke ausgedrückt! Es wurde darauf hingewiesen, dass es für das Wohl des bürgerschaftlichen Engagements im Kiez wichtig sei, eine schnelle definitive Lösung herbeizuführen. Wichtig sei auch, dass die Trägervereine in Harmonie zusammenarbeiten müssen und sich nicht in kleinlichen Streitereien aufreiben sollten. Es wurde angeregt, einen runden Tisch der Träger, des Bezirksamtes und der betroffenen politischen Gremien einzurichten, um zu einer allseits vertretbaren Lösung zu kommen. Allerdings wurde auch empfohlen, die Mittel aufzustocken, da eine Halbtagsstelle sicher nicht ausreichend für eine arbeitsintensive Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bürgerschaft ist.

Der Vertreter der Bezirksverordneten-Versammlung verfolgte die Ausführungen mit großem Interesse. Er wird am 29.1. dem BVV-Ausschuß „Soziale Stadt“ entsprechend berichten. Der Ausschuss wird nach entsprechender Anhörung dann einen Vorschlag zur Trägerschaft aussprechen.

Ein weiterer Diskussionspunkt war das Thema Straßenstrich (wir berichteten hierzu bereits). Der vorgestellte Maßnahmen-Katalog und seine Weiterleitung an den Bezirksbürgermeister  wurde einstimmig angenommen.

Die nächste Sitzung des Stadtteil-Forums findet am Dienstag, dem 13.2.2018 statt.

 

Schreibe einen Kommentar