Deutsche Kolonialgesellschaft
Informationsabend am Karlsbad 10

Seit Dezember 2019 zeigt das Afrika-Haus Berlin in der Bochumer Straße 25, 10555 Berlin die Dauerausstellung „Berlin – ein postkolonialer Gedächtnisraum“. Mit besonderem Focus auf die (post-)koloniale Metropole Berlin spannt die Ausstellung auf großen Schautafeln einen Bogen von mehreren Hundert Jahren; sie richtet sich an ein breites Publikum. Die Ausstellung ist Georg Adolf Christiani gewidmet, dem ersten Afrikaner, der nachweislich in Berlin gelebt hat. Mit dem Namen Ebnu kam er 1678 nach Berlin. Im Jahr 1681 wurde er in Spandau auf den Namen Georg Adolf Christiani getauft. Nicht auszuschließen ist, dass Ebnu aus dem heutigen Ghana stammte, wo 1683 die kurbrandenburgisch-preußische Stützpunktkolonie Großfriedrichsburg gegründet wurde.

Die Dauerausstellung widmet sich der Geschichte Berlins als ehemalige Kolonialmetropole und insbesondere der afrikanischen Diaspora der Stadt. Thematisiert werden die verschiedenen Phasen der afrikanischen Migration in die preußisch-deutsche Metropole. Auch aktuelle Debatten aufgreifend, wird ein Bogen von den ersten Spuren afrikanischen Lebens in der Stadt bis in die Gegenwart geschlagen.

Im Rahmen der diesjährigen Afrika-Tage veranstaltet das Afrika-Haus Berlin am 25. Mai um 18h00 eine Führung durch diese Ausstellung. Daran anschliessen wird sich ein

Koloniale Sicht auf Afrikaner: beringte Absteh-Ohren, dicke Lippen, breite Nase (Foto:bse)

INFORMATIONSABEND ZUR GEDENKTAFEL BEIM HISTORISCHEN AFRIKAHAUS (AM KARLSBAD 10), DEM EHEMALIGEN SITZ DER DEUTSCHEN KOLONIALGESELLSCHAFT.

Die Deutsche Kolonialgesellschaft (DKG) war der größte und einflussreichste Verband innerhalb der damaligen deutschen Kolonialbewegung. Früher prangten über dem Eingang Am Karlsbad 10 die Buchstaben „AFRIKA-HAUS“. An dem Gebäude waren auch fünf Köpfe „kolonialer Typen“ zu sehen, die als Schlusssteine die Fensterreihe im Erdgeschoss zierten. Am Dachgesims sind heute noch kleine Schmuckreliefs zu erkennen, die neben floralen Motiven auch das rassistisch verzerrte Bild eines Afrikaners mit Ohrringen zeigen.

 

 

 

BERLIN – EIN POSTKOLONIALER GEDÄCHTNISRAUM:
Führung durch die Ausstellung

Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten unter: veranstaltungen@afrikahaus-berlin.de

 

siehe auch mitteNdran Nr.36 s.16

 

Fahrzeug der Textil-Fabrik Hakenmüller, das in den Jahren 1933-36 für Propaganda der Deutschen Kolonialgesellschaft genutzt wurde (hier Darstellung der ehemaligen Kolonien in Namibia, Togo, Kamerun und Tanganjika)
Hakenmüller, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

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