Der Bolzplatz ist Vergangenheit

Was entsteht in der Pohlstraße 8?

Wir haben den Bezirksbaurat Ephraim Gothe (SPD) zu der Planung für das Grundstück Pohlstraße 8-12 befragt und Folgendes erfahren:

Am Standort Pohlstrasse sollen an der Strasse kurzfrisitg zwei TIWs (Typenbauten für Integratives Wohnen) errichtet werden. 2o27 (nach Auslaufen des Pachtvertrags mit dem Getränkemarkt) soll dann die Halle im hinteren Bereich des Grundstücks abgerissen und dafür eine KITA mit 120 Plätzen und 2 weitere Wohngebäude gebaut werden. Zuletzt soll die verbleibende Lücke an der Strasse mit einem weiteren normalen Wohngebäude geschlossen werden.

TIWs sind Typenbauten, die die Berliner Wohnungsbaugesellschaften in den letzten 2 Jahren entwickelt und vorbildlich in einem Katalog zusammengestellt haben. Diese sollen dort zum Einsatz kommen, wo Unterkünfte für geflüchtete Menschen und andere einkommensschwache Mitbürger*innen errichtet werden. TIWs sind für alle Gruppen mit besonderem Wohn- und Betreuungsbedarf geeignet, können aber auch ganz normale Wohnhãuser mit Gewerbe im Erdgeschoss sein.
Im Fall der Pohlstraße soll im Erdgeschoß der Häuser an der Staßenfront auch Gewerbe angsiedelt werden.

Bis zum Jahr 2030 wird die Einwohnerzahl Berlins laut Prognosen um über 500000 Menschen steigen. Die Nachfrage auf dem Wohnungs- und Mietmarkt in den Bezirken hat in den letzten Jahren bereits dramatisch zugenommen. Um soziale Stabilität und bezahlbare Mieten sicherzustellen, müssen (unter anderem) neue Wohnungen gebaut werden. Das gilt auch in Mitte und besonders auch in unserem Kiez. Die landeseigenen Wohnungsbau-Gesellschaften haben zur schnelleren Umsetzung der Wohnungsbauziele als eines der Instrumente zur Errichtung kostengünstiger Wohnungen eine Reihe von Bautypen entwickelt. Standardisierung und Typisierung von Entwurfselementen und Bauteilen sollen Planungs- und Bauzeiten verkürzen, und durch Produktion hoher Stückzahlen die Herstellungskosten gesenkt werden, was letztendlich bezahlbaren Wohnraum schafft.

Für die Pohlstraße ist wohl ein Standarttypenhaus vom Architekturbüro Baumschlager Eberle vorgesehen. Dieses basiert auf einem standardisierten Grundrisstypus.

„Der Typus für den innerstädtischen Kontext innerhalb einer Berliner Blockrandbebauung übernimmt die typische Gebäudetiefe von ca. 13,50 m. Die unterschiedlichen Varianten dieses Typus haben eine Gebäudelänge von 11,75 m bis 22,50 m. Die seitlichen Wände können geschlossen ausgebildet werden (Brandwände) und ermöglichen somit die Addition weiterer Häuser oder den direkten Anbau an eine Bestandsbebauung. Der Punkthaustyp des Standardtypenhauses hat eine Gebäudetiefe von ca. 17,80 m und eine variable Gebäudelänge von 17,80 m bis 26,85 m. Er ist vorrangig als größeres Einzelbauwerk gedacht. Auch dieser Typ kann unter bestimmten Voraussetzungen in Serie geschaltet werden. Die zentrale Erschließung erlaubt eine hohe Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die Herstellungskosten. Sie wird allein begrenzt durch die „sozial verträgliche“ Anzahl von Wohnungszugängen pro Etage bzw. pro Haus. Wie beim Typus für Blockstrukturen, ist auch dieser Typus durch ein sehr gutes Verhältnis von Bruttogrundfläche (BGF) zu Wohnfläche (WF) gekennzeichnet. Die Geschossigkeit ist nicht vorgegeben, setzt jedoch eine Gebäudehöhe unterhalb der Hochhausgrenze voraus. In der Regel wird sie damit auf sieben Geschosse begrenzt. Niedrige Geschosshöhen mit einer lichten Höhe von 2,55 m würden ein achtgeschossiges Gebäude ermöglichen. Bei den Grundrissbetrachtungen werden das Erdgeschoss sowie das oberste Geschoss zunächst nicht eindeutig bestimmt. Diese beiden Geschosse dienen insbesondere der städtebaulichen Einbindung sowie der Anbindung an das äußere Erschließungsnetz. Das Dachgeschoss kann sowohl in der Ebene der darunterliegenden Fassade ausgebildet werden als auch zurückgestaffelt sein. Ob ein geneigtes oder ein flaches Dach den oberen Raumabschluss des Gebäudes bildet, ist nicht von Relevanz.“

(Quelle Text-Zitat und Grundriss: Gesobau, Broschüre „Typenbau Berlin“)

Von großer Bedeutung für den Kiez werden auch die 130 Kitaplätze sein, die im zweiten Bauabschnitt geschaffen werden sollen.

Der Bolzplatz für die Jugendlichen aus dem Kiez soll dann auch neu entstehen – auf dem Gelände der Allegro-Grundschule. Während der Schulstunden bespielbar durch die Grundschulkinder und danach steht er den Jugendlichen zur Verfügung. Eine win-win-Situation!

Ein Kommentar

  1. Lieber Bergis,
    der Ersatz für den Bolzplatz auf dem Gelände der Allegro-Grundschule ist leider noch längst nicht in trockenen Tüchern. Am Donnerstag wird ein entsprechender Antrag in der BVV wahrscheinlich erst einmal an einen Fachausschuss überwiesen, dort und in der BVV muss dann noch zugestimmt werden, damit ist schon zu rechnen. Aber dann müsste das Bezirksamt auch danach verfahren. Möglicherweise wird es notwendig werden, dass wir uns im Stadtteil dafür noch kräftig engagieren.müssen.
    Der Vorschlag für die Ersatzlösung kam übrigens vom Stadtteil-Forum Tiergarten Süd.

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