mal anders getagt…

…hat das Stadtteil-Forum Tiergarten Süd.

Aufgrund der Corona-Krise war das übliche Monatstreffen in der Villa Lützow nicht möglich. Deshalb trafen sich sechzehn Mitglieder und Interessierte zum Video-Chat. In einer ersten Runde wurde abgefragt, wie die Teilnehmenden denn so mit den Beschränkungen der „Corona-Verordnungen“ umgehen.

Die Antworten variierten von „am Anfang war ich ängstlich wegen Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden mit nicht ausreichendem Abstand, aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt“ über „ich habe als Selbständige genauso viel Arbeit wie sonst auch“ und „die Leute in meiner Nachbarschaft sind so hilfsbereit und ich habe sogar neue Bekanntschaften gemacht“ bis hin zu „ich genieße die ruhige Zeit“……

Generell war das Fazit: Wir schaffen das!

Hauptthema des Abends sollte die Unterbringung von Obdachlosen in der Jugendherberge in der Kluckstraße sein.

Jugendherberge in der Kluckstraße (Foto:bse)

Leider konnte Herr Knut Fischer von Tamaja, die die Sozialbetreuung der Obdachlosen in der Jugendherberge übernommen haben, aufgrund eines technischen Problems nicht zugeschaltet werden. So sehr von den Teilnehmenden die Unterbringung der Obdachlosen begrüßt wurde, wurden doch auch die weniger positiven Begleitung-Erscheinungen beklagt (Vermüllung und (Fäkalien-)Verschmutzung im öffentlichen Raum, Übernachtung Abgewiesener auf Dachböden benachbarter Häuser, Pöbeleien). Raum nahmen die Fragen ein, ob die Betroffenen auch in der Jugendherberge verköstigt würden und ob der Gabenzaun Ecke Kluck- /Lützowstraße überhaupt nötig und sinnvoll sei und warum die Betroffenen wegen Reinigung der Zimmer für mehrere Stunden die Unterkunft verlassen müssten. Im Nachgang zur Video-Konferenz teilte Herr Fischer dazu telefonisch mit, dass die Belegung der Jugendherberge recht konstant sei. Von den ca. 200 Gästen verlassen von einem Tag zum anderen meist nur ca. 5 die Unterkunft. Sie müssen jeden Vormittag mitteilen, ob sie für die nächste Nacht in der Jugendherberge bleiben wollen. Anfangs gab es eine Warteliste für Neuaufnahmen und daher viele wartende Obdachlose, die dann aber abgewiesen werden mussten. Die Warteliste wurde abgeschafft. Daher gibt es jetzt die zahlreichen abgewiesenen Obdachlosen, die dann im Umkreis nach einem Unterschlupf suchten, nicht mehr.
Die Gäste werden vollverpflegt (Frühstück, Mittagessen und Abendessen). Sie müssen für die Reinigung zwischen Frühstück und Mittagessen ihre Zimmer verlassen, nicht aber das Haus. Es gibt auch den großen Garten, in dem sie sich aufhalten können. Viele Gäste gehen dann vormittags zu den Unterstützungspunkten des Karuna e.V., wo sie täglich einen kleinen Geldbetrag (10 €) erhalten können (ihre bisherigen Einkunftsquellen: Flaschensammeln, Schnorren,etc funktionieren derzeit nicht so richtig).
Knut Fischer sieht wenig Möglichkeiten auf das Verhalten der Gäste außerhalb des Hauses Einfluss zu nehmen. Es ist zwar gelungen, dass einige regelmäßig den Garten der Jugendherberge reinigen, mehr meint er, sei nicht zu erreichen. Auf den Gabenzaun angesprochen, meinte er, dass der Gaben-Zaun des Familiengartens Lützow- Ecke Kluckstraße nicht so wichtig sei, da die Gäste versorgt sind.

Wegen der Verunreinigungen im öffentlichen Raum werden sich die Sprecher*innen des Stadtteil-Forums an die Präventionsbeauftragte beim Bezirksamt wenden.

 

Auch das nächste Treffen des Stadtteil-Forums wird wohl wieder als Video-Schalte ablaufen müssen, am 2. Juni um 18h00.

 

 

 

 

Ein Kommentar

  1. Danke für den ausführlichen und interessanten Bericht unserer Forums- Videokonferenz ! War doch schön, alle mal wieder gehört und gesehen zu haben!

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