In unserem Kiez – mit Wirkung auf das ganze Land:

GFBM – Ein Motor der Integration

Die gemeinnützige Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen (GFBM) will durch berufliche Bildung, durch Förderung von Allgemeinbildung und Sprachkompetenz Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren. GFBM gehört zu den Unterzeichnern der Charta der Vielfalt. Unterschiede in Bezug auf das Geschlecht, die Nationalität, die ethnische Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Orientierung und Identität werden von GFBM und ihren Mitarbeiter*innen als eine Bereicherung für unsere Gesellschaft gesehen.

Ein Beispiel:  die Ärztekurse

„Wir schaffen das“ war das große Wort der Kanzlerin zum Ansturm tausender Geflüchteter. „Wir schaffen das“ ist auch die Devise von hunderten Ärzt*innen, die sich in Deutschland integrieren und hier ihren erlernten Beruf ausüben wollen.

Damit dies gelingen kann, hat die gemeinnützige Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen (GFBM) 2008 spezielle Kurse für Ärzt*innen und Zahnärzt*innen aufgelegt.

Frau Yazdanpanah hat schon Hunderte von Ärzten*innen bei ihrer Integration in das deutsche Gesundheitssystem begleitet (Foto:GFBM)

Die „Mutter der Kurse“ ist Frau Siba Yazdanpanah. Sie erzählt, dass die Kurse ursprünglich gestartet wurden, um Aussiedler*innen und Migrant*innen aus den Ländern der ehemaligen Sowjet-Union für unser Gesundheitssystem fit zu machen. Aber auch nach Abebben diese Zustroms, blieb der Bedarf für die Integrationskurse. Mit den Kriegen in Irak und Syrien wuchs er sprunghaft an.

Mittlerweile haben 600 Ärzt*innen und Zahnärzt*innen die Kurse durchlaufen. Der Großteil der Teilnehmer*innen (ca. 90%) hat die Prüfungen der Landesärztekammern bestanden und die Meisten sind mittlerweile klinisch tätig.

Zunächst geht es um das Erlernen der Sprache. Auch wenn mancher mit einem B2-Zertifikat schon recht ordentlich Deutsch spricht, reicht das für die Ausübung des Arztberufes nicht aus. Es geht um Kommunikation zwischen Arzt und Patient, um die Erhebung der Krankengeschichte, das Erklären der Untersuchungen, das Besprechen von Befunden und mehr. Es geht um die Kommunikation unter Ärzten. Es muss das medizinische „Fach-Chinesisch“ gelernt werden, dass ja auch deutsche Laien meist nicht verstehen. Für viele Teilnehmer*innen ist es laut Frau Yazdanpanah, „als ob sie drei neue Sprachen lernen müssten“.

Gespannt folgen die Kursteilnehmer*innen den Ausführungen ihres Dozenten (Foto:GFBM)

Doch gut durch die GFBM-Kurse vorbereitet ist die von den Ärztekammern abgenommene Fachsprachenprüfung nicht mehr allzu schwierig. Mit der Sprachprüfung ist es aber noch nicht getan. Die Teilnehmer*innen wollen ja als gute Ärzt*innen in Deutschland arbeiten. Um den Beruf ausüben zu können, müssen viele Mediziner noch eine sog. Kenntnisprüfung ablegen. Die „Vorbereitung auf die Gleichwertigkeitsprüfung durch medizinische Fachreferenten“ des GFBM hilft sich auf die spezifischen fachlichen Besonderheiten des deutschen Gesundheitswesens einzustellen.

Für Deutschland – mit seinem bekannten Ärztemangel – sind die vom GFBM weitergebildeten Ärzt*innen ein Geschenk. Ein Medizinstudium kostet in Deutschland den Staat heute rund 200 000 €. Für einen kleinen Bruchteil dieser Kosten „produzieren“ wir in unserem Kiez einen vollwertigen Arzt. Die eigentlichen Kosten hat das Herkunftsland, der Betroffene oder seine Familie getragen!

Integration lohnt sich!

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