Art Week Impressionen (4)

Im hintersten Winkel der Mercator-Höfe besuchen wir noch die Galerie KH (Kristin Hjellegjerde) mit Gemälden der niederländischen Künstlerin Lotte Keijzers (Jahrgang 1983): Alltagsgegenstände ihrer eigenen Geschichte, Sitzmöbel unterschiedlicher Art und in Isolation, farblich verfremdet eine Toilettenschüssel in grün, ein roter Kinositzplatz mit versteutem Popcorn, ein blauer Barhocker. „In dem anhaltenden blauen Licht liegt ein Hauch von Sehnsucht, vielleicht sogar ein Hauch von Bedauern, aber der Akt, einen Barhocker zu malen, als sei er eine Person … ist auch trotzig„.

© PE

Im Erdgeschoss der von-Werner-Villa, die wir gestern passiert hatten, zeigt die Galerie Walter Storms streng konstruierte, an konkrete Kunst gemahnende frühe Gemälde des Künstlers Günther Fruhtrunk (1923-1982), die „rhythmisch pulsierenden Farbbänder“ entsprechen auf überraschende Weise den jetzt strengen Räumlichkeiten der ehemaligen Villa.

© PE

Und schließlich das letzte Etablissement dieses Galerie-Ensembles, die Galerie Esther Schipper mit zwei Soloausstellungen: Zum einen die Amerikanerin Tauba Auerbach (Jahrgang 1981) mit Clepsydra, deren Arbeiten „sich frei (bewegen) zwischen Malerei, Weben, Skulptur, Fotografie, Video, Kalligraphie und dem Entwerfen von Musikinstrumenten“ auf der Suche nach „Strukturen und Zusammenhänge auf mikroskopischer bis kosmischer Ebene“ – wow! Und zum anderen der Koreaner Lee Bae (Jahrgang 1956) mit Syzygy, einer Exploration der Möglichkeiten, mit Holzkohle Mosaik-ähnliche Strukturen zu schaffen, die Räume füllen und seine koreanische Herkunft und Identität unterstreichen sollen.

© PE, oben rechts eine Ausschnittvergrößerung

Paul Enck

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