40 Jahre Stadtteilverein Tiergarten

Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen feierte der Stadtteilverein Tiergarten am Samstag, 27. September, sein 40-jähriges Bestehen im Nachbarschaftstreff. Den Nachbarschaftstreff in der Lützowstraße kennt im Kiez fast jeder, den Stadtteilverein vermutlich weit weniger Nachbarn. Dabei fing mit dem Stadtteilverein vor gut 40 Jahren die Bürgerbeteiligung in Tiergarten-Süd an. 2006 wurde auf Initiative des Stadtteilvereins der Nachbarschaftstreff gebaut, der Verein betreibt ihn bis heute.

Ein Spaziergang durch den Kiez führte Interessierte zunächst zur „Wiege“ des Stadtteilvereins, dem Haus in der Pohlstr. 89. Es sollte damals –wie viele andere Häuser – abgerissen werden und Platz schaffen für die geplante Südtangente der Stadtautobahn. Die Südtangente sollte, von der Lietzenburger Straße kommend, über den ehemaligen Parkplatz von Möbel Hübner etwa parallel zur Pohlstraße zum Autobahnkreuz am heutigen Gleisdreieck-Park führen.

Spaziergang zu den Anfängen des Stadtteilvereins- die Pohlstr. 89 ©️FP

Mehrere junge Leute besetzten das Haus Pohlstr. 89 und konnten es vor dem Abriss bewahren, der „Betroffenenrat“ entwickelte sich zum Stadtteilverein. Er ergriff die Chance, in Tiergarten-Süd ein Quartiersmanagement zu etablieren, durch dessen Aktivitäten viele Verbesserungen im vernachlässigten Wohngebiet nahe der Mauer am Potsdamer Platz möglich wurden. Auf den Trümmergrundstücken an der östlichen Pohlstraße entstanden neue Wohnhäuser, Altbauten wurden saniert.
Ein weiteres Projekt des Stadtteilvereins war die Belebung der „Pohlbögen“ der Bögen „Pohl 11“ unter der U-Bahn Linie 1. Hier entstand ein Jugendtreff, ein Beachvolleyball-Feld und Ateliers für Künstler. Im Sommer gab es Open-Air-Kino mit Live-Klavierbegleitung.

Im Hof der Pohlbögen „Pohl 11“

Anschließend an den Kiez-Rundgang erinnerte man sich auf einem Podium in der Stadtteilbibliothek an die Anfänge des Stadtteilvereins. Ein früherer Stadtrat von Tiergarten zeichnete die Entwicklung der Strukturen nach, die eine  Zusammenarbeit des Stadtteilvereins mit der Bezirksverwaltung ermöglichten. Auch Aktuelle Auseinandersetzungen, etwa um den Bau von Hochhäusern im Gleisdreieck-Park, wurden erörtert.

Podium in der Stadtteilbibliothek

Es sollte aber nicht nur Rückblick, sondern auch Ausblick sein. Der für Jugend und Familie in Mitte zuständige Stadtrat, Christoph Keller, sprach über die Bedeutung der Jugend- und Sozialarbeit in Zeiten knapper Kassen. Heute spielt der Stadtteilverein eine wichtige Rolle in der Jugendarbeit in Tiergarten Süd und Charlottenburg Nord, er hat für zwei wichtige Institutionen gesorgt, die Villa Lützow und den Nachbarschaftstreff. Der Stadtteilverein möchte sichtbarer werden im Kiez, auch die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren.

Gäste des Podiums

Ein Anfang ist gemacht, im aktuellen Heft 49 von mittendran stellt der Stadtteilverein sich und seine Arbeit vor.

Im Anschluss an das Podium gab es Gelegenheit, sich bei gutem Essen über neue und alte Themen in Tiergarten-Süd auszutauschen.

 

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