Ein nektarreiches Dach für unsere Insektenwand

und schön aussehen tut es auch noch!

(ein Beitrag von Gabriele Koll, wachsenlassen)

Unsere im letzten Jahr installierte Insektenwand mit Wohnmöglichkeiten in Lehm, Holz und Steinritzen für Wildbienen und andere Insekten hat gestern endlich ihr neues Dach erhalten – diese kleinen und für unser Ökostystem so wichtigen Tiere haben es nämlich auch gerne regengeschützt in ihren Unterkünften.

Über das mit Dachpappe ausgelegte Dach haben wir ein Gitternetz (besser wäre vielleicht noch Maschendraht gewesen, aber den hatten wir nicht mehr vorrätig) gespannt und dieses dann mit Schotter aufgefüllt. So können sich Erde und Wurzeln gut festhalten.

Dann alles einmal gut angiessen (das war auch direkt unser Gewichtstest: hält das Dach dem Gewicht stand?)

Wie immer eine besonders schöne Arbeit: Standorte auswählen und einpflanzen.

Wir haben unterschiedliche Hauswurz- und Sedumarten, die beide zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) gehören, auf das Dach gesetzt.

Crassulaceae lieben einen kargen, trockenen und sonnigen Standort, also ideal zur Dachbegrünung.

Und allein ihr Name (lat: semper= lebend und vivum= lebend) macht diese aussergewöhlichen Geschöpfe doch schon liebenswert.

Bilden die Hauswurze schon mit ihren unzähligen Rosetten- und Farbvariationen einen Augenschmaus, so können sie zusätzlich noch mit ihren wunderschönen Blüten überraschen, die sich meist in der Zeit von Juni bis Juli zeigen, die meist in rosa-rot bis weiss erstrahlen.
Die dazu gepflanzten Sedumarten ergänzen die Farbpalette des bunt blühenden Daches mit ihren Gelbtönen.

Ein nektrarreich gedecktes Dach für die Bewohner der Appartementwand.

Schon in lange vergangenen Zeiten glaubte man, dass der Hauswurz das Dach vor Blitzeinschlag schützen würde, was sicherlich richtig ist, da das begrünte Dach nicht so leicht austrocknen kann, auch heute schätzt man die klimatischen Vorteile von Dachbegrünungen.

Und: Häuser, auf denen Hauswurz wächst, bringen Glück!

Abbildung aus einer Abschrift von Johannes Hartliebs Kräuterbuch, um 1470

Wie so viele Pflanzen und Tiere sind auch einige wild wachsenden Hauswurzarten heute bedroht und stehen unter Naturschutz, also bitte keinesfalls aus der Natur auspflanzen und mit nach Hause nehmen, wenn man mal einem begegnet

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